Wildeck. Im achten Anlauf gelang dem Nachwuchs des VfL Wolfsburg endlich der erste Turniersieg. Bei der neunten Auflage des Sonnenhof Junioren-Cups der SG Wildeck in der Obersuhler Großsporthalle besiegten die VW-Städter den FC St. Pauli mit 5:4 nach Achtmeterschießen. Vor allem die Spannung hielt die zahlreichen Zuschauern bis zur Schlusssirene in Atem. Nachdem die Paulianer im Vorrundenduell schon mit 5:1 die Nase vorn hatten, schien nach dem schnellen Führungstreffer durch August Banisch alles nach Plan für die Nordlichter zu laufen. Wisson Kaba und Banisch scheiterten danach am starken VfL-Keeper Tamino Jäger. Dramatik pur dann in der Endphase, wo die Wolfsburger alles in die Waagschale warfen. Maurice Karp zwang FC-Torsteher Younan Faghir Afghani zu zwei Glanzparaden. Beim anschließend direkt verwandelten Eckball von Karp avancierte der Paulianer dann zur tragischen Figur. Im anschließenden Strafstoßschießen war es Raed Fadhel vorbehalten, die Entscheidung herbeizuführen. Aber die unterlegenen Nordlichter gingen auch nicht ganz leer aus. Allen voran August Banisch, der mit 14 Treffer bestach, erhielt neben der Torjägerkanone auch noch die Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers. Dem Linksfuß zuzuschauen machte einfach Spaß. „August hat anscheinend eine eingebaute Torgarantie. Der macht einfach die Buden“, so Alexander Wirth vom Ausrichter SG Wildeck. Zwei Tore waren beim 4:1 im Halbfinale gegen den 1. FC Nürnberg der Garant zum Einzug ins Halbfinale. Kaba und Afghani steuerten die weiteren Treffer bei, während Karol Oberszt das zwischenzeitliche 1:3 gelang. Die Franken mussten sich bei ihrer ersten Teilnahme dann im Spiel um Platz drei dem Titelverteidiger Hertha BSC Berlin mit 2:1 beugen. Matteo Palma und Jonas Schröder hatten die Hauptstädter in Führung geschossen, Ernesto Simeonov den Anschluss erzielt. Die Latte rettete bei Ayan Üveys Schuss die Hertha dann vorm drohenden Achtmeterschießen. Der Angriff des Vorjahressiegers auf den dritten Titel in Folge wurde im Halbfinale vom späteren Sieger jäh gestoppt. Frühes Pressing und mehr Biss in der gesamten Spielanlage sorgten dafür, dass die Berliner total den Faden verloren. Der schnelle Führungstreffer von Max Greger tat ein Übriges. Zwar konnte Franco Mientus ausgleichen, doch Karp machte mit dem 2:1 dann alles klar. Im Spiel um Platz fünf legte der Schalker Rami Badran mit einem Hattrick den Grundstein zum 3:2 gegen Vorjahresfinalist Hannover, gegen die man in der Vorrunde noch mit 0:2 unterlegen war. Luka Knelangen und Edin Bibers Treffer kamen zu spät. Für die hessischen Vertreter Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt war im Viertelfinale Schluss. Der FSV unterlag Wolfsburg mit 2:3 (Tore: Justin Hog, Leon Konrad (FSV), Luca Putaro, Jadu Tenisci, Fadhel) und die Eintracht dem Club mit 5:6 (1:1) im Achtmeterschießen. (Tore: Louis Wall (Eintracht), Daris Korajac). Merklich die Luft raus war dann beim 0:4 des FSV gegen Schalke und dem 3:5 nach Achtmeterschießen der Eintracht gegen Hannover im kleinen Halbfinale. Beim KSV Baunatal blieb es im Konzert der Großen bei einem Punktgewinn gegen Nürnberg (1:1, Tor: Paul Wollenberg). In den Spielen gegen die späteren Finalisten Wolfsburg (1:3, Tor: Luis Stell) und Pauli (2:5, Tore: Philipp Knorr) hielten sie sich beachtlich.
Ergebnisse der Endrunde des U 11-Turniers in Obersuhl:
Gruppe A: 1. Hertha BSC Berlin 9 Punkte/14:3 Tore, 2. Eintracht Frankfurt 4/4:7, 3. Hannover 96 3/6:6, 4. RB Leipzig 1/3:11.
Gruppe B: FSV Frankfurt 7 Punkte/8:4 Tore, 2. FC Schalke 04 4/6:6, 3. Hamburger SV 2/2:3, 4. SV Werder Bremen 2/5:8.
Gruppe C: 1. FC St. Pauli 9 Punkte/14:8 Tore, 2. 1. FC Nürnberg 4/7:7, 3. VfL Wolfsburg 3/6:10, 4. KSV Baunatal 1/4:9.
Viertelfinale:
Hertha BSC Berlin – FC Schalke 04 5:0, FSV Frankfurt – VfL Wolfsburg 2:3, Eintracht Frankfurt – 1. FC Nürnberg 1:1, 5:6 nach Achtmeterschießen, 1. FC St. Pauli – Hannover 96 3:2.
Kleines Halbfinale:
FC Schalke 04 – FSV Frankfurt 4:0, Eintracht Frankfurt – Hannover 96 2:2, 3:5 nach Achtmeterschießen.
Halbfinale:
Hertha BSC Berlin – VfL Wolfsburg 1:2, 1. FC Nürnberg – 1. FC St.Pauli 1:4.
Spiel um Platz fünf:
FC Schalke 04 – Hannover 96 3:2.
Spiel um Platz drei:
Hertha BSC Berlin – 1. FC Nürnberg 2:1.
Endspiel:
VfL Wolfsburg – 1. FC St. Pauli 1:1, 5:4 nach Achtmeterschießen.
Die Vorrunde
Rotenburg/Lispenhausen trotzt beim Sonnenhof-Cup Eintracht Frankfurt ein 1:1 ab
Wildeck. Erneut setzte aus heimischer Sicht beim 9. Sonnenhof Junioren-Cup der SG Wildeck die JSG Rotenburg/Lispenhausen das Glanzlicht. Diesmal schaffte man zwar nicht den Sprung in die Endrunde, aber das 1:1 gegen Eintracht Frankfurt stellte schon eine Überraschung dar. Großer Jubel brannte in der vollbesetzten Halle bei Andrian Alles‘ Treffer auf, der die Führung von Julian Pfeiffer egalisierte. Die erste Vertretung von den Betreuern Rainer Limpert und André Köthe sorgte gleich im Auftaktmatch des Tages für einen Paukenschlag. Hannes Köthe gelang gegen den Hamburger SV nach nicht einmal 30 Sekunden die 1:0 Führung. Danach machten die Hanseaten aber Ernst und gewannen noch mit 5:1. Das interne Duell entschied die JSG I mit 2:1 für sich (Tore: Leonhard Neumann, Ben Limpert (I.), Paul Stabel). Insgesamt blieb es diesmal für die regionalen Teams bei einzelnen Erfolgserlebnissen. Leo Knoche von der JSG Bebra durfte gegen die vermeintlich Großen gleich zweimal jubeln. Gegen den 1. FC Nürnberg (1:4) und dem SV Werder Bremen (1:7) gelangen ihm jeweils die Ehrentreffer. Beim 5:3 gegen den JFV Werra Meißner steuerte er neben Noah Kirakosian und Brayn Miro, bei einem Eigentor ebenfalls zwei Treffer bei. Das Team des Gastgebers war erwartungsgemäß gegen Schalke, Wolfsburg und Hannover chancenlos. Einziges Erfolgserlebnis blieb das 3:1 gegen die JSG Herleshausen/Nesselröden/Ulfegrund, wo sich Joel Sema, Luis Feiler und Kamran Sharifli bei einem Gegentreffer von Linus Schneider in die Torschützenliste eintragen konnten. In Erinnerung behalten werden die Wildecker auf jeden Fall ihren ersten Auftritt gegen die Schalker Knappen, der mit dem Steigerlied der Bergmannskapelle unter der Leitung von Felix Waldmann eingeleitet wurde. Knapp am Punktgewinn vorbei schrammte der VfL Philippsthal beim 2:3 gegen Erfurt. Jonah Müller, der auch noch einmal gegen Baunatal traf (1:6), lochte zweimal ein.
Sieht man mal von der Staffel B ab, in der es bis zum letzten Spiel spannend blieb, wer in die Endrunde einzieht, nahm die Vorrunde ihren erwarteten Verlauf. Erneut war es wie im Vorjahr der FSV Frankfurt, der im letzten Vorrundenspiel gegen Rot-Weiß Erfurt einen Sieg zum Weiterkommen benötigte. Justin Hog und Giuliano Pereira, den zwischenzeitlichen Gleichstand erzielte Valentin Kaminski, sorgten für ein Happy End für die Kicker aus der Mainmetropole. Stark in dieser Gruppe der Auftritt des KSV Baunatal der nur beim 1:1 gegen RB Leipzig Punkte liegen ließ.
Trotz der wahren Trefferflut, der sich die regionalen Teams teilweise erwehren mussten, immerhin fielen in den 40 Vorrundenspielen 230 Treffer, tat dies der Stimmung auf den vollbesetzten Rängen keinen Abbruch. Es bleibt der bei der Erkenntnis: Wer kann später schon einmal behaupten, gegen solch namenhafte Clubs auf dem Parkett gestanden zu haben.
Ergebnisse der Vorrunde des U 11-Turniers in Obersuhl:
Gruppe A: Hamburger SV 9 Punkte/16:4 Tore, 2. 1. FC St. Pauli 9/15:4, 3. Eintracht Frankfurt 7/13:6, 4. JSG Rotenburg/Lispenhausen I 4/4:13, 5. JSG Rotenburg/Lispenhausen II 0/1:22.
Gruppe B: KSV Baunatal 10 Punkte/11:4 Tore, 2. RB Leipzig 8/9:4, 3. FSV Frankfurt 6/9:5, 4. Rot-Weiß Erfurt 4/7:8, 5. VfL Philippsthal 0/3:18.
Gruppe C: 1. VfL Wolfsburg 12 Punkte/24:2 Tore, 2. Hannover 96 9/23:1, 3. FC Schalke 04 6/19:4, 4. SG Wildeck 3/3:28, 5. JSG Herleshausen/Nesselröden/Ulfegrund 0/2:36.
Gruppe D: Hertha BSC Berlin 12 Punkte/26:1 Tore, 2. SV Werder Bremen 7/19:7, 3. 1. FC Nürnberg 7/16:7, 4. JSG Bebra 3/7:26, 5. JFV Werra Meißner 0/3:30.
– Thomas Becker –