Körperliche Fitness Schlüssel zum anhaltenden Erfolg!

von | 24. November 2020

Wildeck (pf) – Als im Schnitt punktbestes Team geht die SG Wildeck in die Winterpause der Fußball-Kreisoberliga Nord – zurecht, findet Trainer Mike Lindemann, auch wenn es nicht jeden Freitag oder Sonntag absolut überzeugend war, was seine Elf spielte. Apropos: Auf Doppelspieltage könnte auch die SGW im neuen Jahr gut verzichten.

 

Etwas nachdenklich schaut Mike Lindemann auf die Tabelle, in der seine SGW elf, Niederaula schon 13 und Bebra erst neun Spiele absolviert hat. Foto: Florian Wild

Freitagabend, 9. Oktober, Flutlicht, Nachspielzeit in Richelsdorf: Yannik Rimbachs Freistoß fliegt vorne rein, Tom Pierce steht goldrichtig und stochert den Abpraller rein. „Tor und Abpfiff“, erinnert sich Wildecks Coach Mike Lindemann an das „mit Abstand beste Spiel, das ich in der Klasse gesehen habe, auch vom Tempo her“. Die SGW war obenauf, Platz eins in der Tabelle, doch gefühlt ist das alles schon lange her – jetzt, wo aktuell gar nichts geht. „Wir haben freitags nochmal ein Training gemacht, weil ich nicht wollte, dass man sich aus den Augen verliert, ohne etwas zu sagen“, so Lindemann. Dann kam der Lockdown.

Anfangs hatte der Trainer gehofft, im Dezember wieder locker trainieren oder sich in der Halle bewegen zu können, „wobei es jetzt nicht danach aussieht. Jetzt liegt es in der Eigenverantwortung der Jungs, sich fitzuhalten“. Für eine komplette Restrunde mit noch 23 Spielen? Das hält Lindemann für unrealistisch. „Wir sind im Amateursport. Es darf nicht sein, dass wir wieder fünf, sechs Doppelspieltage haben. Ich plädiere ja dafür, die Hinrunde fertig zu spielen und dann mit der ersten Hälfte den Meister zu ermitteln und mit der zweiten die Absteiger. Wenn man sich umhört, schlagen das auch andere vor“, wirft Lindemann eine Möglichkeit in den Ring: „Letztendlich kommt es aber darauf an, wann wir wieder spielen können. Dann muss man entscheiden, ob das machbar ist“.

Sportlich wäre das für die SGW zumindest kein Vorteil, schließlich haben die Wildecker mit 30 Punkten aus elf Spielen den besten Schnitt, Niederaula/Kerspenhausen hat bei zwei Spielen mehr nur einen Punkt mehr und steht deshalb zwar auf Platz eins, doch das direkte Duell ging an die SGW. „Der Abbruch war für uns natürlich nicht gut, wir hatten einen Lauf. Und dieses Spiel war für uns das Erlebnis, dass gezeigt hat, dass wir wirklich auch dahin gehören“, betont Lindemann. Nur sieben Gegentore sprechen für sich, davon vier in einem Spiel bei der einzigen Niederlage gegen Neuenstein. „Da ist nicht nur Glück dabei, auch wenn wir nicht immer überzeugend gespielt haben“, so Lindemann, der das Geheimnis verrät, „dass wir körperlich fit sind. Das ist in den unteren Klassen wichtig, deshalb haben wir die meisten Spiele gewonnen und dadurch arbeiten wir sehr gut nach hinten, in der Offensive angefangen. Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Spitzenmannschaften mithalten können“. Eine solche ist die SGW aber auch längst – und wenn es irgendwie zu Ende gespielt wird, rechnet Lindemann damit, dass wenn überhaupt nur noch die FSG Bebra, die gar erst neun Partien absolviert hat, noch das Spitzenduo der KOL Nord einholen könne.

Doch das Sportliche steht für den Coach aktuell im Hintergrund, der offen sagt: „Eigentlich ist es wurscht, ob wir nächstes Jahr eine Klasse höher spielen oder nicht. Wir haben ganz andere Sorgen, wenn man sich die Wirtschaft anschaut. Wichtig ist auch, dass es Sportvereine überhaupt noch gibt, das sind die wirklichen Probleme“, sagt Lindemann, der in Obersuhl an der thüringischen Grenze selbst mitbekommen hat, wie es ist, „wenn 100 Meter weiter trainiert werden darf, aber hier nicht. Es kommt letztlich darauf an, dass es irgendwann überhaupt wieder mal normal weitergeht“.

Quelle: Osthessen-Zeitung.de

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Screenshot einer Openstreetmap mit roten Markern für die vier Sportplätze der SG Wildeck
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